Vogelpark Bobenheim-Roxheim

Auswilderungen, Wildvogelpflege, Natur- und Artenschutz

Der Vogelpark Bobenheim-Roxheim beteiligt sich an verschiedenen Natur- und Artenschutzaktivitäten mehrerer Organisationen und betreibt im Rahmen seiner Möglichkeiten auch selbst verschiedene Projekte.

Mitarbeit an Projekten verschiedener Organisationen (Vergangenheit und Heute):

Organisation Projekt
Europäisches Erhaltungszuchtprogranmm (EEP),
Zoologischer Garten Köln
Balistar
Europäische Zuchtbuch (ESB),
Zoologischer Garten Bristol, UK
Kea *)
Zoo & Zoofalknerei Neunkirchen Auswilderungsaktion Steinkauz
Verband Deutscher Waldvogelpfleger und Vogelschützer (VDW) Auswilderungsaktion Steinkauz *)
IG lebendiges Biotop Auswilderungsaktion Steinkauz *)
Aktion zur Wiederansiedlung des
Wanderfalken und des Uhu
Auswilderungsaktion Uhu *)
Aktion Pfalzstorch Wiederansiedlung des
Weiß-Storches in der Pfalz
National Zoological Park, Smithssonian Institution, Washington, D.C., USA North American Regional Studbook Keeper for Kori bustards and Buff-crested bustards Kori-Trappe*)
International Touraco Society
(weltweite Vereinigung von Zoologischen Gärten und Züchtern)
Austausch von Haltungs- und Zuchtinformationen über Turakos und Lärmvögeln, Freilandstudien
Verband Deutscher Waldvogelpfleger und Vogelschützer (VDW)
Landesverband Rheinland-Pfalz / Saar
Nistkastenaktion
(Anbringung von Nisthilfen im Park mit Unterstützung des VDW)

*) Projekt abgeschlossen oder Ausscheiden des Vogelparks wegen Haltungsaufgabe.

Eigene Natur- und Artenschutzprogramme des Vogelparks Bobenheim-Roxheim:

Projekt Hintergrund
Europäischer Triel Aufbau einer gesunden Volierenpopulation;
Zusammenarbeit mit Zoologischen Gärten und Privathaltern (Europaweit)
Europäischer Triel,
Kap-Triel und Peru-Triel
Vergleichende Studie über Haltung und Zucht von Trielen (veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Die Voliere“) *)
Graukranich Aufbau funktionierender Zuchtpaare
Weiß-Storch Wiederansiedlung in der Gemeinde Bobenheim-Roxheim
Aufzucht von Findlingen Aufzucht und wenn möglich wieder Auswilderung von verletzten oder hilflosen Findlingen.

*) Projekt abgeschlossen.

Natur- und Artenschutzprojekte sind unerlässlich und stellen eine wesentliche Aufgabe unseres Vereines dar.

Für die Besucher sind diese Programme nicht immer direkt ersichtlich, doch informieren wir immer wieder in unseren Schaukästen, der örtlichen Presse und im Rahmen des Vogelwart-Berichtes während der jährlichen Generalversammlung des Vereines. Der Umfang der Projekte / Programme richtet sich immer nach den derzeit verfügbaren personellen, zeitlichen, aber auch finanziellen Ressourcen.


Wiederansiedlungsprojekt für Steinkäuze des Zoo Neunkirchen

Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP)

Der Vogelpark unterstützt das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP)
für Gelbwangenkakadus (Cacatua sulphurea)

Kakadu Rudi verlässt den Vogelpark in Richtung Zoo Duisburg.

Gelbwangenkakadus (Cacatua sulphurea)


Wiederansiedlungsprojekt für Steinkäuze des Zoo Neunkirchen

Der Vogelpark unterstützt das Wiederansiedlungsprojekt für Steinkäuze des Zoo Neunkirchen im Saarland

So wurden im Jahr 2023 zwei und im Jahr 2022 4 Steinkäuze Anfang August dem Wiederansiedlungsprojekt für Steinkäuze im Saarland übergeben.

Im Saarland sollen sie die verbliebene, kleine Restpopulation stützen.

 

Alle Informationen zum Projekt:


38 junge Weiß-Störche von der Vogelwarte beringt

Im Juni 2022 wurden durch die Vogelwarte Radolfzell an zwei Terminen 34 junge Weiß-Störche in Bobenheim-Roxheim beringt.

4 weitere Jungvögel wurden nach Rettungsaktionen durch den Vogelpark von der Aktion Pfalzstorch in Bornheim aufgezogen und Ende Juli ausgewildert.

38 junge Weiß-Störche von der Vogelwarte beringt38 junge Weiß-Störche von der Vogelwarte beringt

Störche sind schon stur

Störche sind schon stur
RheinPfalz, 24.05.2022

Kiebitzauswilderung in Rheinland-Pfalz

Der Vogelpark unterstützt das Kiebitzprojekt des Landes Rheinland-Pfalz und der GNOR.

Zwei Kiebitze mit Hilfe des Zoo Karlsruhe ausgewildert!

GNOR e.V. - Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz e.V. Aktion Grün - Leitartenkonzept Kiebitz

Die „Aktion Grün“ der Landesregierung soll eine Antwort auf das Artensterben sein. Sie ist ein Aktionsprogramm und ein Aktionsbündnis: Gemeinsam mit Partnern aus Naturschutz und Landwirtschaft, Gesellschaft und Kommunen will sie das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten aufhalten und unsere Naturräume, also Wiesen, Wälder und Gewässer, schützen.

Der Kiebitz gilt als Charaktervogel der offenen Agrarlandschaft. Als Brutvogel benötigt er offene Bodenflächen mit geringer Vegetationshöhe, wie sie früher z.B. im Magergrünland, in beweideten Feuchtgrünlandflächen oder Überschwemmungsflächen entstanden. Diese Flächen sind heute oftmals verloren gegangen oder werden intensiv für die Landwirtschaft genutzt. Folien- und Fließeinsatz im Gemüseanbau sind gerade in der Vorderpfalz stark vertreten.
Um den starken Rückgang der Kiebitz-Population entgegenzuwirken, wurde dieses Pilotprojekt ins Leben gerufen. Brutplätze sollen kartiert und durch Einzäunen gesichert werden. Das Einbeziehen der Landnutzer soll den Kiebitzen langfristig den Lebensraum sichern. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt im Süden des Landes (Rheinhessen-Vorderpfalz).

Die Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz e. V. (GNOR) führt mit einem Hauptamtlichen und zwei 450€ Beschäftigten dieses Projekt für das Land Rheinland-Pfalz durch. Das Projekt ist zunächst bis Ende 2021 angesetzt.
Der Fokus des Projektes liegt eindeutig in der Sicherung und Überwachung der letzten Brutplätze sowie im Werben für diese schöne Vogelart bei den Landnutzern.

Anfang Juli werden bei einem Kontrollgang bei Landau 3 schlüpfende Küken entdeckt. Die Altvögel hatten das Gelege aus ungeklärter Ursache aufgeben müssen.

Nach kurzer Absprache konnten die drei Jungvögel in den Vogelpark Bobenheim-Roxheim gebracht werden. Durch die schwierigen Schlupfumstände hatte ein Vogel eine falsche Körperhaltung. Das Tier verendete nach einer Woche in der Aufzucht. Die beiden anderen Tiere entwickelten sich gut.

Die drei Kiebitze

(Die drei Kiebitze, vorne rechts der deformierte Vogel)

Zwischenzeitlich konnte mit dem Zoo Karlsruhe Kontakt aufgenommen werden. Dieser ist selbst Teil eines Kiebitzprojektes der Regierungspräsidien Karlsruhe und Freiburg. Dieses Projekt geht mit der gezielten (und genehmigten) Entnahme von Kiebitzgelegen über das rheinland-pfälzische Projekt hinaus. Durch die Entnahme von Eiern aus der Natur, die sonst unweigerlich verloren wären, können am Ende zusätzliche Tiere in die Natur entlassen werden. Im Jahr 2021 wurden so 35 junge Kiebitze, die über den Zoo ausgewildert werden. Zoodirektor und Artenschützer, Dr. Matthias Reinschmidt, war sofort bereit die beiden rheinland-pfälzischen Kiebitze als Nummer 36 und 37 mit in das Programm aufzunehmen.

Nachdem die beiden Kiebitze in den Vogelparkvolieren die Selbstständigkeit erreicht hatten, wurden sie am 23. Juli an Dr. Reinschmidt übergeben. Nach einigen Tagen in der Auswilderungsvoliere bei Brühl wurden sie der Natur zurückgegeben.

Trotz der schwierigen Umstände ist die Rettungsaktion durch das unkomplizierte Handeln aller Beteiligten gut gelaufen bietet vielleicht sogar neue Chancen für die Zukunft!

Dr. Reinschmidt, Heike Gonschior (GNOR) und Rainer Berenz (Vogelpark Bobenheim-Roxheim)


Vogelwarte Radolfzell beringt 40 Jungstörche in Bobenheim-Roxheim

Die Mitarbeiter der Vogelwarte Radolfzell haben am 12. Juni 2021 im Ort 40 Jungstörche beringt. Schätzungsweise 10 weitere Tiere waren mit dem kleineren Steigerfahrzeug nicht erreichbar.


Junger Steinkauz aus dem Vogelpark kommt in die Auswilderungsstation von Zoo & Zoofalknerei Neunkirchen

In diesem Jahr 2019 wuchs wieder einmal ein junger Steinkauz in den Volieren des Vogelparks heran.

Da uns Natur- und Artenschutz ein ernstes Anliegen ist, haben wir uns entschieden das Wiederansiedlungsprojekt des Neunkirchner Zoos zu unterstützen.

Unser Jungvogel wird in speziellen Volieren auf ein Leben in der saarländischen Wildnis vorbereitet. Er soll dort helfen, die saarländische Steinkauz Population zu stützen.

Junger Steinkauz aus dem Vogelpark kommt in die Auswilderungsstation von Zoo & Zoofalknerei Neunkirchen

Wiederansiedlungsprogramm für Weiß-Störche in England 2017

Wie mehrfach berichtet züchtete der Vogelpark in Bobenheim-Roxheim dieses Jahr 4 Weiß-Störche, die allesamt mit der Hand aufgezogen werden müssten.

In früheren Jahren bildeten unter anderem auch die Vogelpark-Jungstörche den Grundstock des Wiederansiedlungsprogramms im Südwesten, an dem sich zahlreiche Vogel- und Naturfreunde von der Schweiz, den Rhein entlang in Frankreich, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz beteiligten. Über die Jahrzehnte wurde dieses Programm ein Erfolg, der zu 21 Storchennestern in unserer Gemeinde geführt hat.

Beim Besuch der Avicultural Society aus England im Vogelpark Ende September entstand der Kontakt zu Lynn und Danny Raynolds vom Exmoor Zoo in Südengland. Der Exmoor Zoo, in der Grafschaft Devon gelegen, wollte sich beim geplanten Wiederansiedlungsprogramm der Störche in England beteiligen. Ähnlich wie bei uns will man versuchen, den Bestand mit dem Freilassen gezüchteter Tiere zu stärken.

Der Storch wurde in Groß-Britannien vor Jahrhunderten ausgerottet. Er galt als Delikatesse und verschwand wohl im 17. und 18. Jhdt, nachdem die letzten Exemplare verspeist wurden.

1461 gilt nach dem Studium alter Schriften als das Jahr, in der letztmalig der Storch erfolgreich in der Natur in England gebrütet hat!

Von 1900 bis 2016 wurden 1.115 Storchenbeobachtungen in England gezählt, allerdings ohne Brutnachweis!

Die Gegend um den Exmoor Zoo mit Farmland und einem UNESCO Biosphärenreservat scheint gute Voraussetzungen für die Wiederansiedlung der Störche zu haben.

http://www.northdevonbiosphere.org.uk/

Anfang Dezember war es dann soweit!

Nach tierärztlicher Begutachtung brachte ein Spezialtransport des Specialist Wildlife Services die 4 Störche (3 Männchen und ein Weibchen) nach Devon, wo sie sich momentan in einer 4-wöchigen Quarantäne befinden. Der Specialist Wildlife Service ist auf den Transport von Wildtieren spezialisiert. Der 12 stündige Transport durch den Eurotunnel verlief reibungslos und alle Tiere sind wohlbehalten angekommen!

Die Störche wenige Tage alt

Die Jungstörche am Paten-Nachmittag 2017

Die Jungstörche Halberwachsen im Sommer

Jungerwachsen in der Voliere

Wir wünschen den Kollegen in Exmoor viel Erfolg!

http://www.exmoorzoo.co.uk/


Auswilderung Turmfalken 2017

Jetzt konnten auch die letzten „Fund“ Turmfalken in die Freiheit entlassen werden.

Diese 4 wurden uns von besorgten und aufmerksamen Bürgern vorbeigebracht. So wie Familie Wachinger aus Mutterstadt, die ihren Turmfalken geschwächt im Garten gefunden haben. Interessiert und besorgt zu gleich informierten sie sich regelmäßig über den Gesundheitszustand „Ihres“ Turmfalken. Somit war es selbstverständlich, dass sie bei der Freilassung der Turmfalken mit dabei sein durften.

Auswilderung TurmfalkenAuswilderung Turmfalken

So viel Interesse und Engagement soll belohnt werden! Danke.

Ein großes Dankeschön auch an die anderen Familien die nicht gleichgültig durch die Natur gegangen sind und uns die Turmfalken vorbeigebracht haben.


Auswilderung eines Turmfalken 2017

Der bei uns kürzlich abgegebene und erschöpfte Turmfalke, konnte nach guter Pflege wieder in die Natur entlassen werden.

Auswilderung eines Turmfalken

Auswilderung eines Buntspecht 2017

Nach gut 4 Wochen Pflege konnte der kleine Buntspecht Ende Juni wieder in die Natur entlassen werden.

Was ein schöner Erfolg!

Auswilderung eines Buntspecht


Auswilderung einer Waldohreule

Am 4. Juni 2017 wurde eine Waldohreule erfolgreich ausgewildert. Der Vogel wurde vor 4 Wochen von Passanten im Vogelpark geschwächt abgegeben. Nach erfolgreicher Pflege konnte er nun wieder in die Natur entlassen werden.

Auswilderung WaldohreuleAuswilderung WaldohreuleAuswilderung WaldohreuleAuswilderung Waldohreule


2016: Störche in Winterquartiere abgezogen

Ende August sind die Störche in Richtung Süden aufgebrochen.

Hans Daiber schickt und Nachricht aus Reute im Breisgau über Storch AX 128. Im Bild links daneben „Hinkebein“, der auf der Nistplattform des Heimatvereins am Jugendtreff brütet, bislang leider erfolglos.

Momentan halten sich noch 3-5 Störche in Bobenheim-Roxheim auf! Alle anderen sind im südlichen Winterquartier!

Störche in Winterquartiere abgezogen

Störche in Winterquartiere abgezogen

Störche in Winterquartiere abgezogen


Weiß-Störche 2016

Das schlechte Wetter und der viele Regen vom Frühjahr bis zum Sommer blieben nicht ohne Folgen für die Weiß-Störche: wahrscheinlich überlebten nicht einmal die Hälfte der Jungvögel!

Beim großen Unwetter am 22.07. wurde ein Horst mit 2 fast flüggen Jungtieren zerstört. Ein Jungvogel war durch dem Sturz so schwer verletzt, dass er vom Tierarzt eingeschläfert werden mußte. Der Geschwistervogel wurde eine Woche später im Bereich der Roxheimer Straße aufgelesen. Seine Flugkünste reichten noch nicht aus, um überleben zu können. Der Vogel wird momentan noch im Vogelpark gepflegt.

Jungstorch AX129 hingegen konnte nach gut 4-wöchiger Pflege in die Natur entlassen werden. Der Vogel wurde aus dem Nest geholt, da er sonst auf Grund der schlechten Wetterbedingungen verendet wäre.

Mitte August werden noch 3 Jungstörche im Vogelpark gepflegt. Einer davon mit einem angebrochenen Bein, nachdem der Vogel mit einem Luftgewehr beschossen wurde. Die Kugel steckt noch und kann operativ wahrscheinlich nicht entfernt werden.

Zwischenzeitlich konnten 2 Jungstörche wieder ausgewildert werden, der angeschossene Vogel muß leider noch bleiben!

Weiß-Störche 2016

Die RheinPfalz, 18. August 2016

Die RheinPfalz,
 18. August 2016


Die Vogelwarte Radolfzell beringte am 12. Juni 2015 die Mehrzahl der jungen Weiß-Störche in und um den Vogelpark.

Weiss-Storch Beringung 2015Weiss-Storch Beringung 2015Weiss-Storch Beringung 2015


Ende Mai 2014 wurden durch die Vogelwarte mit Hilfe der Feuerwehr die ersten Jungstürche beringt

Die Beringung war erfolgreich im Bereich der Roxheimer Straße und der Bäckerei Preiß / Filling. Eine Beringung der ersten Jungen an der Tereasse des Vogelparks war leider nicht möglich! Die restlichen Jungvögel folgen noch!

Vielen Dank and Frau Dorner von der Vogelwarte sowie an die Freiwillige Feuerwehr.
Danke auch den verständnisvollen Anwohnern im Ort!


4 Turmfalken der NABU-Wiederauswilderungsstation übergeben!

NABU Hassloch

Mitte Oktober 2014 wurden 4 Turmfalken, die im Vogelpark als Findlinge abgegeben und aufgezogen wurden, der Greifvogel-Auswilderungsstation des NABU in Haßloch übergeben. Hier werden sie auf das Leben in der Natur vorbereitet und dann ausgewildert.

Danke für die Zusammenarbeit!


Was tun wenn Sie vermeintlich hilflose Jungvögel finden?

Die Vögel befinden sich momentan mitten in der Brutzeit. An den unterschiedlichsten und auch an den unmöglichsten Stellen bauen sie ihre Nester und versorgen ihren Nachwuchs fürsorglich.

In der Vogelwelt gibt es die verschiedensten Nestbauweisen und Strategien der Jungaufzucht.

Es gibt Vogelarten die auf dem Boden im hohen Gras oder auf Sand- und Kiesflächen brüten. Andere bauen ihr Nest in Schilf, Büschen oder Bäumen. Wieder andere sind Höhlenbrüter und beziehen Nistkästen, verlassene Specht Höhlen oder zimmern sich eigene Unterkünfte.

Darüber hinaus unterscheidet man zwischen Nesthockern, also Vogelarten die bis zum Ausfliegen im Nest sitzen bleiben (beispielsweise Amseln, Stare, Grünfinken, usw) und Nestflüchtern, die schon nach weinigen Stunden das Nest verlassen und von Ihren Eltern geführt werden (beispielsweise Enten, Gänse, Fasane, Rebhühner, usw).

Verlassen die Nesthocker die schützende Kinderstube (Kohlmeisen etwa ihre Höhle), verteilen sich die Jungvögel in den Tagen zwischen dem Ausfliegen und dem Selbstständig werden in der weiteren Umgebung, um zu vermeiden dass eine ganze Brut Freßfeinden zum Opfer fällt.

Sollten Sie einen hilflos wirkenden Jungvogel finden, beobachten Sie genau und prüfen Sie

  • Ist der Vogel schon weitgehend befiedert oder ist er noch nackt und blind?
  • Wird der Vogel über einen längeren Zeitraum nicht von seinen Eltern gefüttert (30 Min - 1 Stunde)

→ Ausnahmen: Eulen (werden in der Regel weitgehend in der Dämmerung oder in der Nacht gefüttert) und Mauersegler (können alleine vom Boden aus nicht starten)

  • Ist er aufmerksam oder wirkt er schon apathisch (sind die Augen etwa geschlossen oder noch offen) ?
  • Ist das Tier verletzt (z.B. Flügelbruch)?
  • Sitzt der Vogel „günstig“ in der Nähe von Bepflanzungen oder etwa am Straßenrand?
  • Ist das Tier von Freßfeinden (Hauskatzen, etc) bedroht?

Sollte eine oder mehrere dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet werden, sollte man eingreifen.

Bitte beachten Sie, dass die Aufnahme von Wildtieren in der Deutschen Gesetzgebung streng geregelt ist und nur in absoluten Notfällen zulässig ist.

Einen guten Überblick über Wildvogelauffangstationen in Ihrer Nähe finden Sie unter http://www.wildvogelhilfe.org.

Ansonsten können Sie sich gerne auch an uns wenden. Wir versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen oder geeignete Unterbringungsmöglichkeiten zu finden.